Vereinsbergwerk Grüner Zweig samt Gnade Gottes Stolln bei Schlettau

Zur Geschichte der Grube

Das Bergwerk gehört mit zu den ältesten Sachzeugen des Schlettauer Bergbaus, deren Ursprung möglicherweise schon im 15. Jahrhundert liegt. Zu dieser Zeit wurden bereits

440 m Vortrieb auf der Stollnsohle erreicht, zwei Tageschächte ein Kunstschacht und sieben Gesenke geteuft. Die Halb-Gezeugstrecke wurde aufgefahren.

1767 bis 1811 wurde die Grube erneut gemutet. In der NW-Auslage der Grube teufte man noch einen Tageschacht, aber eine Verbindung zur Stollnsohle konnte nicht hergestellt werden. Ein Förderschacht, ein Kunstschacht und eine Radkammer mit dem Röschenstolln, der das Aufschlagwasser der Roten Pfütze entnahm, legte man neu an. Die erste Gezeugstrecke, 34 m unter dem Stollnniveau wurde erschlossen. Von der Grube versprachen sich die Gewerken viel Ausbeute. Im Ortsteil „Binz“ der Bergstadt Schlettau wollte man 30 Bergmannshäuser entstehen lassen, von denen nur 9 errichtet wurden Der Abbau erfolgte vorwiegend im Scharungsbereich Freundlich Bergmänner Flachen Ganges und eines unbenannten Schwebenden Ganges. 200 Zentner Silber waren die Ausbeute. Das Kunstrad zur Wasserhebung baute man wieder aus und verkaufte es vermutlich im Annaberger Revier, wo nach 1810 noch Kunsträder eingebaut wurden.

Nach dem II. Weltkrieg untersuchte das Kommando „Woas“ der SAG Wismut die Grube auf Uranerz, ohne Erfolg. 1971 erfolgte im Rahmen der geologischen Erkundung der DDR eine nochmalige Untersuchung mittels übertägiger Bohrungen und umfangreicher Erkundung im Untertagebereich. 1995 öffnete man die Grube auf illegale Art und Weise. Seit 2001 betreibt die Bergknappschaft Schlettau die Grube zu Forschungszwecken und als Vereinsbergwerk.

Was sie heute besichtigen können

  • 350 m Stollnauffahrung in konventioneller Schlegelarbeit
  • mehrere Gesenke mit exakt gehauenen Hornstädten (Standort für den Haspler)
  • eine Radkammer oder auch Kunstradstube 10 m hoch
  • Abbaue auf Flachen und Schwebenden Gängen
  • Die Füllorte der zwei Kunstschächte
  • schöne Sinterbildungen von Eisenhydrooxid und Mangan, sowie Sekundärbildungen von Gipskristallen

So erreichen Sie unser Vereinsbergwerk

Vom Marktplatz aus fahren Sie die Elterleinerstraße in Richtung Finkenburg. Nach dem Ortsausgang links in den Krummen Weg einbiegen, immer gerade aus, vorbei an zwei Feldscheunen, bis zum Waldanfang. Dort den Pkw parken. An der Waldspitze führt links der Richtsteig zum „Grünen Zeig“.